Das Interview mit unserer Powerfrau im Kundendienst

Am 8. März ist Weltfrauentag. Er wurde bereits 1911 ins Leben gerufen und trotzdem spricht man über 100 Jahre danach noch von Frauen- bzw. Männerberufen. Ist das gerechtfertigt und wie arbeitet es sich als Frau in einer von Männern dominierten Branche?

Wir haben diese und weitere Fragen an unsere Mitarbeiterin Karin S., Kundendienst-Assistentin bei Grünzweig Automobile, gestellt.

Der Frauenanteil in der Automobilindustrie beträgt in Österreich 14,7% (Stand 2019, Quelle: WKO, Beschäftigungsstatistik) Karin S. ist eine dieser Powerfrauen, die ihren Job in der Automobilbranche gefunden und lieben gelernt hat. Da stellten wir uns die Frage, wie es sich in Zeiten wo Gleichberechtigung, Gender-Pay-Gaps und Frauenquoten in aller Munde sind, in einer solchen Branche arbeitet.

Rückblick, Status Quo und Zukunftsvisionen

Was hat sich seit deinem Arbeitsbeginn in der Automobilbranche im Bezug auf die Frauenwahrnehmung für dich geändert?

Seit Beginn meiner Berufskarriere in der Automobilbranche 2006 werden es immer mehr Frauen, die diese Berufssparte wählen. Die Akzeptanz gegenüber Frauen in dieser Branche wird zunehmend besser und auch das technische Hintergrund Wissen wird uns mehr zugetraut und akzeptiert. Aber nicht nur der Beruf hat sich seit meinem Beginn verändert, sondern auch das Kundenverhalten. Mittlerweile kommen Frauen wie Männer einzeln oder gemeinsam um ein Auto zu kaufen oder es in die Werkstatt zu bringen. Auch im Bezug auf die Reparatur Grundkenntnisse wissen Frauen heute eher mehr über ihr Fahrzeug, als es vielleicht früher war.

 

Welchen Einfluss hat die Tatsache, dass du eine Frau bist in deiner Position?

In der heutigen Zeit? Für mich eigentlich keine mehr. Allerdings ist es schon so, dass man sich das Vertrauen und die Akzeptanz für die technische Expertise als Frau bei manchen Kunden – gerade oftmals bei männlichen - erarbeiten muss. Meine Kompetenzen werden zeitweise immer noch eher in Frage gestellt, als wenn einer meiner männlichen Kollegen dieselbe fachliche Meinung abgibt. Hier möchte ich auch betonen, dass ich ein großes Glück mit meinem Team habe – gerade auch meine männlichen Kollegen unterzeichnen im Gespräch mit Kunden immer meine fachliche Meinung – was anschließend dazu führt, dass der Kunde beim nächsten Besuch schon einen Vertrauensvorschuss in meine Kompetenz legt. Auch ein selbstbewusstes Auftreten ist hilfreich – nicht immer einfach, versteht sich - aber gerade in dieser Branche steht man immer wieder neuen Herausforderungen gegenüber, welche dieses wachsen lässt und im Endeffekt auch beim Gegenüber spürbar ist.

Was würdest du Frauen raten, die sich für die KFZ-Branche interessieren?

Gute Entscheidung 😊 Ich selbst hatte auch schon in meiner Kindheit durch meinen Vater, der KFZ-Mechaniker ist, mit Räder umstecken und technischen Kleinigkeiten zu tun und war schon immer sehr interessiert. Die Neugierde habe ich eigentlich nie verloren und dieser Job ist einfach was für Frauen, die sich immer weiter entwickeln möchten und viel POWER haben. Fad wird es auf jeden Fall nie 😉 Sonst kann ich nur jedem sagen: Wenn du interessiert bist, kommt der Rest von allein!

 

 

Wir setzen ein Zeichen und unterstützen das Frauenhaus

Wenn man sieht, wie sehr gerade die aktuelle Krise Frauen zurückdrängt, tut das weh. Es zeigt wie flüchtig die Fortschritte sind, die wir in den vergangenen Jahren gemacht haben und zeigt uns wie weit der Weg noch ist. In diesen besonders schwierigen Zeiten möchten wir ein Zeichen setzen und Frauen unterstützen, die nicht so viel Glück haben, wie manch einer von uns. Mit einer Spende von € 3.000, - unterstützen wir das Mödlinger Frauenhaus und hoffen, dass unsere kleine Stützung vielen Frauen, Müttern und deren Kindern zugutekommt.

 

(von li. Nach re.) Zieger Roswitha, Grünzweig Renate und Czeiner Martin, RegR